Die Kunst den Zuhörer zu fesseln – Personal Storytelling
Die folgende Situation kennt bestimmt jeder: In der Schule, im Studium, am Arbeitsplatz oder in anderen Alltagssituationen hören wir andere Menschen vortragen, diskutieren und erzählen. Nicht selten ist die Reaktion möglicherweise: „Wow, diese Person kann wirklich gut sprechen, das was sie sagt überzeugt mich. Ich könnte noch stundenlang weiter zuhören.“
Die Fähigkeit durch Sprache zu überzeugen und zu unterhalten kann bei anderen Menschen einen Wow-Effekt auslösen, einen gleichzeitig aber auch verunsichern, weil man sich fragt, ob man das genauso gut könnte. Unsicherheit und Scheu sind aber keine guten Ratgeber. Die Fähigkeit Sprache einzusetzen und Geschichten zu erzählen, ist uns nämlich allen in die Wiege gelegt.
In jedem von uns steckt ein Geschichtenerzähler, denn jeder erzählt tagtäglich Geschichten, und das oft ganz unbewusst. Allerdings können wir lernen unsere Sprache noch bewusster und effektiver einzusetzen. Das ist besonders wichtig in Situationen, in denen wir andere überzeugen wollen, zum Beispiel in einem Bewerbungsgespräch.
Personen, die eine überzeugende Geschichte erzählen können, bleiben eher in Erinnerung. Was wirklich zählt, ist das Gefühl den Gesprächspartner emotional zu erfassen und Persönlichkeit zu zeigen. Das gelingt vor allem dann, wenn wir nicht ausschließlich unsere Expertisen aneinanderreihen, sondern wenn es uns auch glückt private Interessen, Auffassungen und Wendepunkte reflektiert darzulegen. Und mit Hilfe von Storytelling können wir sogar eine eigene Marke kreieren, „Personal Branding“ betreiben.
Um uns in einem Bewerbungsgespräch nicht zu verzetteln und den roten Faden beizubehalten, können uns auch die sogenannten Archetypen helfen. Dieses tiefenpsychologische Konzept entwickelte der Schweizer Psychiater und Psychologe Carl Gustav Jung im Jahr 1934. Er stellte die These auf, dass jeder Mensch mit einem bestimmten Verhaltensmuster geboren wird, und mit dem unterbewussten Richtungsweiser auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu funktionieren. Auf Basis dieser These leitete Jung dann bestimmte Typen ab, die Archetypen. Und genau diese können uns dabei helfen Storytelling im beruflichen Kontext zu praktizieren. Man kann sich die Frage stellen:
Bin ich ein „Jedermann“, der bei allen gut ankommt oder doch eher der „Rebell“, der auch einmal gerne aneckt? Bin ich ein „Herrscher“, habe also gerne alles unter Kontrolle und kontrolliere auch gerne andere? Oder fühle ich mich am Wohlsten in der Rolle des „Zauberers“, der andere gerne überrascht und in Staunen versetzt?
Autor und Storyteller Thomas Pyczak ist davon überzeugt: „Wenn ich mein Leben entlang eines Archetypen erzähle, dann mache ich es meinem Gegenüber leicht. Ich arbeite wie ein Filmregisseur oder ein Romanautor.“
Wie sieht es mit Ihnen aus? Ist Ihr Interesse geweckt? Möchten sie sich in Personal Storytelling üben und lernen wie Sie ihren Gesprächspartner mit der eigenen Geschichte begeistern können?
Melden Sie sich hier an für den Workshop „Personal Storytelling“ am 20. und 21. April in Stuttgart: Modul II Personal Storytelling
Delia Träger